BURSCHENSCHAFTLICHE BLÄTTER 13 | der die See verriet“ aufbegehren: „Ein Vater ist eine Institution zum Verbergen der Wahrheit, eine Ma- schine, die den Kindern grobe Lü- gen auftischt. Aber das Schlimms- te ist, daß die Väter sich insgeheim für die Repräsentation der Wahrheit halten. Die Väter sind die Schmeiß- fliegen dieser Welt. Sie liegen auf der Lauer, bis sie an uns etwas Fau- les entdecken, auf das sie sich stür- zen können. Dreckige Fliegen sind sie, die überall ausposaunen, daß sie mit unseren Müttern geschlafen haben. Wenn es darum geht, unse- re absolute Freiheit und unser Kön- nen zunichtezumachen, schrecken diese Kerle vor nichts zurück. Sie denken nur daran, die schmutzige Stadt zu beschützen, die sie sich erbaut haben.“ Harte Worte, die bei weitem nicht allumfassend und ausnahmslos zu interpretieren sind, jedoch einen wahren Kern aufwei- sen: Es war die Generation unserer Väter, die in signifikanten Antei- len zuließ, daß unser Vaterland mit Staub und Schmutz bedeckt wird und sowohl sich selbst, aber auch der Jugend, Lügen erzählt. Sie ma- chen unser Können in einem gra- vierenden Ausmaß zunichte, indem sie den Boden, durch und auf dem man sich hätte entfalten können, verkommen ließen. Es liegt daher nunmehr an der Jugend, jenen Bo- den wieder aufzubereiten, auf daß kommende Generationen diesen wieder fruchtbar nutzen können, um eine positive Zukunft zu gestal- ten. Aufgrund der Verantwortung dem Vaterland gegenüber, sowie ihres revolutionären Charakters, der vom Geist der Jugend lebt, kann die Deutsche Burschenschaft gerade heute ihrem Anspruch ge- recht werden und bestätigen, was sie immer gewesen ist: eine moder- ne Bewegung. Im Sinne der Burschenschaft be- deutet Vaterland Herkunft, Ver- ständigung und Verantwortung. Im Sinne des burschenschaftlichen Dreiklanges „Ehre, Freiheit, Vater- land“ gilt es, sich keiner Regierung und keinem System bedingungslos zu unterwerfen, sondern auf Basis der absoluten Verantwortung die Zukunft unseres Vaterlandes und der Heimat, in der wir geboren sind, mitzugestalten. T K N U P R E W H C S Wut anderen gegenüber, sondern aus Prinzipientreue, Standhaf- tigkeit und Liebe zu den eigenen Interessen, der Heimat und dem Vaterland. Kein blinder Haß dem Franzmann gegenüber, wie er noch von Ernst Moritz Arndt gefordert wurde, sondern dem Gegenüber anderer Völker die Anerkennung zu bieten, die man selbst einfordert. DAS VORRECHT DER JUGEND Nun hat uns die Geschichte dazu geführt, in einer Zeit zu leben, in der ein Bekenntnis zum volkstums- bezogenen Vaterlandsbegriff Kon- flikte mit dem Staat, der Rechts- auffassung der Herrschenden und Teilen der Gesellschaft verursa- chen kann. Konträr zu den Grün- dungszeiten der Urburschenschaft, als es auf deutschem Territorium unzählige, zerstückelte Kleinstaa- ten, aber eben auch Wissen und ein Bestreben nach Einigkeit des deut- schen Volkes gab, gibt es heute zwei deutsche Staaten, die inner- lich als Volk zersplittert sind. Dies geschieht vor allem durch überbor- dende Zuwanderung und Organe, die sich destruktiv gegen das Volk an sich stellen, sowie breite Mas- sen, die sich ihrer Verwurzelung und Verantwortung innerhalb des deutschen Volkes nicht mehr be- wußt sind. Die Deutsche Burschen- schaft ist seit jeher eine Bewegung der Jugend, deren Pflicht es ist, das gesamte Wohl des Vaterlan- des und die Möglichkeit der Mitge- staltung aller Volkszugehörigen im politischen und errungenen demo- kratischen Prozeß sicherzustellen. Es ist das Vorrecht der Jugend, gegen eine verkommene Genera- tion aufzubegehren. So läßt auch Yukio Mishima die Jugend gegen die Generation der Väter in seinem berühmten Roman „Der Seemann, Die gelebte Wehrhaftigkeit für die eigene Heimat, den eigenen Stamm, ist eine der ursprünglichsten Kettenglieder zur Bildung eines vaterländischen Einheitsgefühls. Foto: Wikimedia/Dirk Vorderstraße from Hamm, Deutschland - Bundeswehrsoldaten/ CC BY 2.0